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39. DAFTA - Zukünftige Geschäftsmodelle fordern Interessenausgleich

 
Am 19. November 2015 startete die 39. Datenschutzfachtagung (DAFTA) unter dem Motto „Wirtschaft 4.0 – Datenschutz 4.0?“ Daten gehören zur Wirtschaft wie Kohle und Stahl. Anders als Stahl und Kohle bestehen Daten aber aus Persönlichkeit.
39. DAFTA - Zukünftige Geschäftsmodelle fordern Interessenausgleich

Foto: Felix Mayr

Wer meint, man könne Daten abbauen wie einen herkömmlichen Rohstoff, der greift zu kurz. Auch mit Blick auf die kommende EU-Datenschutzgrundverordnung bedarf es eines Datenschutzes mit gehörigem Augenmaß unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Wertes von Daten sowie ihrer grundrechtlichen Dimension für die Betroffenen. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Rolf Schwartmann, dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit, gab Prof. Dr.-Ing. Jürgen Bechtloff einen Überblick über das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“. Hieran schlossen sich Referate an von Dr. Thilo Weichert, dem vormaligen Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz in Schleswig-Holstein sowie Axel Voss, MdEP, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Rechtsausschusses im Europäischen Parlament.

Datenschutz ist Grundrechtsschutz. Einen angemessenen Umgang mit personenbezogenen Daten zu gewährleisten sei „eine gewaltige gesellschaftliche Aufgabe und Herausforderung“, so Weichert. Kompetenzvermittlung auf der einen, Standardisierung und Regulierung auf der anderen Seite seien notwenige Vorkehrungen. Voss hingegen mahnte, dass sich die aktuellen Geschäftsmodelle radikal wandeln werden. Wer hier den Anschluss verliere, riskiere erhebliche wirtschaftliche Nachteile.

Die DAFTA ist seit 1977 das öffentliche Forum in Bezug auf die gesetzlichen, technischen und organisatorischen Entwicklungen auf dem Gebiet des Datenschutzes. Über zwei Tage hinweg widmen sich über dreihundert Teilnehmer den verschiedenen Fachvorträgen und -foren in parallelen Tracks.